1. Tag 30.10.

 

 

Unser verlängertes Wochenende führte uns in mehrere Orte, die noch genauer beschrieben werden..

Die Anreise gestaltete sich recht einfach aber äußerst langwierig. Es ging zunächst auf der A7 Richtung Hannover. Am Dreieck Hannover verließen wir die A7 und nahmen die Verbindungsstraße A 352 bis Garbsen. Dort fuhren wir auf die A2 Richtung Dortmund auf. An der Ausfahrt 31 - Vlotho West, Exter verließen wir die A2, um zum heutigen Anreisestellplatz in Bad Salzuflen zu fahren. Dieser ist im Ort, kurz vor der Therme bereits ausgeschildert und sehr gut zu finden.

Gefunden im Bordatlas Deutschland 2016, Seite 60, Wohnmobilpark Flachsheide, Forsthausweg 1.

Es gibt V/E und Stromsanschluß. Man kann die sanitären Einrichtungen, gegen Gebühr, in der Therme "Vitasol" nutzen. Für uns war dieser Platz als Anreiseübernachtungsplatz gedacht. Auf der Autobahn gab es kilometerlange Staus, die uns fast eine Stunde Zeit kosteten.

Als wir gegen 16 Uhr hier ankamen, war das Bürohäuschen noch nicht besetzt, aber man konnte sich selbst einen Platz suchen und Strom anschließen. Wir genossen, wie fast immer nach unserer Ankunft, unseren Kaffee und konnten gegen 18 Uhr unsere Gebühr entrichten gehen. Dabei erfuhren wir nebenbei, daß man sogar mit dem Womo hier stehen könnte, wenn man hier eine Kur machen möchte. Das ist gut zu wissen. Später machten wir dann noch einen Spaziergang. Anhand eines Stadtplanes erkundeten wir das Gebiet um die "Vitasol"-Therme. Bis dorthin gingen wir vom Stellplatz aus, überquerten die Hauptstraße und gingen rechts an der Therme den Weg durch den Wald entlang. Dabei kamen wir bis an den Kurparksee, an dem wir zunächst rechts entlanggingen. Dabei kamen wir an 2 Restaurants vorbei. Im Hotel / Restaurant "Haus am See" kehrten wir ein, um zu Abend zu Essen. Dann wanderten wir weiter, um den See herum, fanden auf der gegenüberliegenden Seite ein weiteres großes Restaurant "Seeterrassen". Wir liefen ab er bis zur nächsten Brücke, dort nach links und dann wieder rechts, hinter der Therme entlang, über den Parkplatz daneben und gelangten wieder an die Hauptstraße. Diese gingen wir nun vor der Therme entlang, unter der Brücke über die Hauptstraße durch, bis an die Ampel und zum Stellplatz zurück, der dort ausgeschildert ist. Auf dem Stadtplan entdeckten wir dann (leider etwas spät), daß man am hinteren Ende des Stellplatzes über den angrenzenden Parkplatz zur Brücke über die Hauptstraße kommt und somit ganz schnell bei der Therme und im anliegenden Kurpark ist. Inzwischen war es dunkel geworden und wir überlegten nun die morgige Tour.

 

254 km gefahren, 4 Stunden reine Fahrzeit

 

2. Tag 1.10.

 

In der Nacht hatte es geregnet. Gegen 8 Uhr hatten wir knapp 9 Grad. Der Herbst naht nun doch mit leisen Schritten.

Gegen 9 Uhr setzten wir uns Richtung Lage in Bewegung. Wir fuhren noch über Detmold zum gut ausgeschilderten "Hermannsdenkmal".

Dort gibt es einen riesigen Parkplatz und man geht knapp 300 Meter zum Denkmal. Da das Wetter leider nicht mitspielte, sparten wir uns den Aufstieg, denn die Sicht ging gegen Null. Direkt vor dem Denkmal gibt es einen großen Kletterwald. Verhungern kann man dort auch nicht und ringsum gibt es jede Menge Wanderrouten u.A. auch zu unserem 2. Zwischenziel, den "Externsteinen". Wir fuhren den Beschilderungen folgend und gelangten auch dort auf einen geräumigen Parkplatz. Von diesem sind es auch nur knapp 200 Meter bis zu den Felsen.

Bei gutem Wetter hat man von oben sicher eine bessere Sicht. Wir stiegen aber zumindest auf den linken Felsen hoch, um uns ein bißchen umzuschauen.

Dann kraxelten wir wieder hinunter und gingen Richtung Womo zurück. Auch bei den "Externsteinen" gibt es ein großes hübsches Restaurant

und jede Menge Wanderrouten.

Wir setzten unsere Fahrt Richtung Höxter fort. Dazu führte uns das Navi über ein paar kleinere Orte wie z.B. Horn, Steinheim und Münsterbrock. Dabei kamen wir über die B239 und somit durch Marienmünster mit dem gleichnamigen Kloster und der Abteikirche.

Da es dort ebenfalls einen Parkplatz gab, hielten wir spontan an, um uns den gewaltigen Bau aus der Nähe und von innen

anzusehen. Um 13 Uhr sollte dort eine Trauung stattfinden und wir machten uns aus dem Staub. Bis zu unserem nächsten Stellplatz in Höxter waren es nur noch wenige Kilometer, die wir durch Felder- und Wiesenlandschaften fuhren. Im Hintergrund kleinere Bergformationen z.B. das Eggegebirge.

Natürlich gab's in Höxter eine elend lange Umleitung, so daß wir als eventuelle Alternative einen weiteren Stellplatz in Höxter Gondelheim ansteuerten. Der liegt sehr schön, aber für die Altstadtbesichtigung zu weit weg, zumal es dauernd regnete. Darum folgten wir am Ende doch der Umleitung zum Stellplatz "Auf dem Floßplatz",

direkt an der Weser und altstadtnah.

Gefunden im Bordatlas Deutschland 2016, Seite 217.

Es gibt V/E und Strom gegen Münzzahlung am Automaten. Für größere Fahrzeuge dürfte auch genügend Platz sein, ebenso wie auf dem gestrigen Platz in Bad Salzuflen.

Gegen 13 Uhr kamen wir auf dem heutigen Platz an, der schon gut besucht war. In der 1. Reihe gab's leider keinen freien Platz mehr.

Wir nahmen erstmal ein Mittagessen ein und warteten bis der Regen etwas nachließ. Das passierte auch gegen 14.30 Uhr Uhr. Wir beschlossen also gleich mal einen Stadtrundgang zu machen. Die Altstadt befindet sich direkt gegenüber vom Stellplatz. Wir gingen vom Stellplatz zur Brücke. Dort gibt es z.B.  links am Eck ein Restaurant und gegenüber eine Tankstelle. Wir überquerten die Weserbrücke und gingen direkt geradeaus auf das "Historische Rathaus" zu

Dort gibt es auch eine Information und den Treffpunkt für Stadtführungen. Wir liefen dieses Mal ohne Stadtplan in Richtung der Kirche

und bummelten durch etliche Straßen mit wunderschönen, unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern.

Bei unserem Rundgang trafen wir u.A. auf "Hänsel und Gretel",

denn Höxter liegt an der "Deutschen Märchenstraße". Wir bummelten noch ein bißchen weiter, gingen dann Richtung des Dampferanlegers. Dabei kamen wir durch eine Bahnunterführung,

direkt an's Weserufer.

Dort konnten wir am Ufer bis auf die Brücke hochlaufen und zurück zum Stellplatz. Dort widmete ich mich meinem Bericht, während Gerhard die morgigen Zwischenziele der Tour ins Navi eingab. Zwischendurch gab's immer wieder ganz leichten Regen. Gegen 18 Uhr kam der Stellplatzkontolleur, bei dem man auch Brötchen bestellen konnte. Das taten wir dann und waren gespannt, wie es morgen früh mit der Lieferung klappt.

 

109 km gefahren, 2,5 Stunden reine Fahrzeit

 

3. Tag 2.10.

 

Gegen 8.30 Uhr 11 Grad und bewölkt.

In der Nacht gab es noch Schauer, aber die hörten gegen morgen auf. Es zeigte sich sogar für längere Zeit die Sonne und die lange Hose verschwand für heute im Schrank. Die Brötchenlieferung klappte wunderbar. Wir ließen uns das Frühstück schmecken und reisten gegen 10.45 Uhr weiter. Zuerst ging es zum UNESCO-Welterbe Schloß "Corvey".

Von dort fuhren wir über Holzminden nach Strahle an der B83. Diese fuhren wir an der Weser entlang bis in den wunderschönen Ort Bodenwerder. Auch Münchhausenstadt genannt. Wir fanden gleich am Ortseingang, praktisch parallel zur 83, einen Parkplatz. Von dort sind es 5 Minuten zur historischen Altstadt und zum "Münchhausen"-Museum, sowie zu seinem Geburtshaus.

Gut erhalten sind noch Teile der Stadtbefestigungsanlagen.

Wir bahnten uns den Weg durch die alten Gassen mit wunderschönen Fachwerkhäusern, kamen über den kopfsteingepflasterten Marktplatz an die Kirche

und dort durch eine kleine Gasse wieder zum Parkplatz. Ein lohnenswerter Ausflug wie wir meinten. Von dort ging es dann über Hehlen und Grohnde Richtung Hameln. Vor Hameln gab's mal wieder eine Umleitung und wir mußten über Kichohsen weiter fahren. In Hameln hatten wir den zentrumsnahen Stellplatz Ruthenstraße 14 auserwählt. Dieser ist zusammen mit dem Parkhaus "Rattenfängerhalle" ausgeschildert. Als wir ankamen waren max. noch 4 Plätze frei. Wir nahmen gleich links Platz 5 und hatten richtig Glück, denn nach uns kamen noch weitere Womo's und ruck zuck war der Platz voll. Etliche Fahrzeuge kamen später noch und mußten leider wieder weiter reisen.

Gefunden hatten wir auch diesen Platz im Bordatlas Deutschland 2016, Seite 195

Da die Sonne noch schön schien, machten wir uns nach der Ankunft gleich auf den Weg in die Altstadt. Dazu verließen wir den Stellplatz zur Hauptstraße und bogen nach links ab, Richtung Parkhaus "Rattenfänger"-Halle.

Dahinter gibt es eine Unterführung zur Altstadt. Unterwegs gibt's etliche Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten und durch die hübschen Altstadtgassen. Zuerst ging es durch die Fußgängerzone bis auf den Markt mit der Kirche und dem Rathaus.

Da heute ein großer Herbstmarkt stattfand, war anscheinend ganz Hameln auf den Beinen. Man konnte kaum vorankommen. Trotzdem gelang es uns einen Blick auf die hübschen Fassaden der Häuser zu werfen, wie hier z.B. auf das Rattenfängerhaus

oder auf das Rattenfängermuseum mit dem Rattenfänger Denkmal.

Wir schlenderten eine gute Stunde durch die hübschen Gassen und gingen dann durch die Wendenstr. bis ans Weserufer, um die "Blaue Brücke" mit der goldenen Ratte anzuschauen.

Von dort gingen wir, da es anfing zu regnen, am Weserufer entlang zurück zum Stellplatz. Man kommt am Ufer direkt bis an den Stellplatz Weserschifffahrten kann man übrigens auch machen. Als wir am Stellplatz waren, hatte es sich total zugezogen und es gab ordentlich Regen. Später lockerten die Wolken noch mal etwas auf, aber es gab einige kleine Schauer. Wir beschäftigten uns mit den Zwischenzieleingaben für morgen und beobachteten die Fahrzeuge, die leider nur einmal um den Platz fahren konnten und dann weiter nach einem anderen Übernachtungplatz suchen mußten.

 

77 km gefahren, 1,5 Stunden reine Fahrzeit.

 

4. Tag 3.10.

 

Gegen 7.45 Uhr nur 11 Grad, bedeckt nach Schauern.

Weiterfahrt gegen 9.15 Uhr.

Zunächst ging es von Hameln über Behrensen, Cloppenbrügge, Elze und Nordstemmen nach Hildesheim auf der B1. Ab Hildesheim nahmen wir die A7, fuhren bis zur Abfahrt 54 - Großburgwedel. Dort fuhren wir ab, um über Fuhrberg und Winsen / Aller zur Gedenkstätte Bergen-Belsen zu fahren.

Dort angekommen bekamen wir beim Rundgang einen Eindruck über die Größe des Lagers. Mich beschleicht immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich solche Orte besuche. Der Anblick der Massengräber ließ schon erahnen, wieviel Opfer es hier zu beklagen gibt.

Im Info-Zentrum gibt es eine umfangreiche Dokumentation über das Lager, seine Insassen usw. Erschütternd und unvorstellbar, wozu "Menschen" in der Lage sein können und andererseits, was Menschen in der Lage sind zu ertragen.

Nach diesem Abstecher in das traurigste Kapitel deutscher Geschichte, setzten wir die Reise über z. B. Bergen, Wietzendorf und Suroide , sowie über Munster und Bispingen zum "Iserhatsche" Heide Kastell fort. Es handelt sich u.A. um das Iserhatsche Jagdschloß mit seinen herrlichen Räumlichkeiten, alle durch Führung zu besichtigen.

Dieses komplette Areal zu beschreiben ist unmöglich. Nur soviel: Es gibt einen "D-Mark Teppich" sowie eine 22000 volle Flaschen umfassende Biersortensammlung,

die im Guiness Buch der Rekorde steht. Wir staunten nicht schlecht, was man alles sammeln kann. Unzählige Kronkorken fanden sich ebenso wie Flaschenöffner, Streichholzschachteln, Kerzen, Kartenspiele etc. etc.

Das war eine der interessantesten Führungen, die ich jemals mitgemacht habe. Sie dauerte gut 1 Stunde und anschließend konnte man noch auf eigene Faust das Areal ergründen. Irgendwie witzig und wie in einer anderen Welt.

Dann hatten wir aber genug gesehen und setzten unsere Heimreise fort. Dazu ging es anfänglich auf der B209 nach Amelinghausen. Von da über Salzhausen und Garstedt nach Winsen / Luhe. Weiter fuhren wir in Richtung Elbe, nach Drennhausen und bei Geesthacht überquerten wir dann die Elbe.

Dann ging es auf der A25 bis auf die A1 und bis zur Abfahrt 31 - Stapelfeld. Dort verließen wir die Autobahn und kamen ohne Stau zu Hause an.

 

299 km gefahren, 5 Stunden reine Fahrzeit

 

Gesamte Tour: 739 km gefahren, 13 Stunden reine Fahrzeit